Maria Gillen, professionelle Geschichtenerzählerin aus Cork in Irland, war zum dritten Mal über Erasmus+ am Thomas-Morus-Gymnasium in Daun
Maria Gillen ist Storyteller in 4. Generation, studierte Dramatherapeutin und Business Manager – in Irland arbeitet sie mit Jung und Alt, an Bildungsinstituten, in Firmen und Museen, sozialen Einrichtungen und natürlich auch in Pubs. Außerdem bereist sie die Welt für internationale Storytelling-Festivals, an denen sie als Botschafterin Irlands auftritt. Ihre Firma kann man hier betrachten: https://storyfromseeds.com/
Diesmal hörten die Klassen 5, 7, 9c und die Jahrgangsstufe 12 Geschichten aus Irland und der Welt - Fairies, Geister, Dracula, American Natives und St.Brigid tauchten auf, je nachdem, ob sich die SchülerInnen etwas Lustiges, Gruseliges oder Historisches gewünscht hatten. Manche erlebten Storytelling das erste Mal, andere kamen schon in den Tagen vorher an, um zu fragen, wann Maria denn endlich komme. Sie hatten schon die letzten Male Geschichten mit ihr geschaffen und sind selber Storyteller. So wurde denn auch dieses Jahr in jeder Gruppe Neues kreiert: Wälder wurden durch Magie gerettet, Werwölfe und Monster mussten bekämpft werden, ein schülerfressender Spiegel, in zwei Gruppen erschienen Lisas in Mordgeschichten. Alles funktionierte bestens auf Englisch, auch wenn zuvor manche ihre Zweifel hatten. Maria fand das TMG-Englisch „fabulous“ und die Geschichten der Kinder so gut, dass sie sie teilweise in ihr Repertoire aufnimmt. Spielerisch gab sie auch Tipps zu bildhafter Sprache, Vorstellungskraft, Stimme und Körpersprache weiter, sie liefen wie nebenbei, die spannenden Inhalte standen immer im Mittelpunkt.
Einige Gruppen hatten vorher schon mit ihrer Lehrerin Katrin Somers Geschichten aus ihrer Heimat bearbeitet und neu erzählt: Da waren der Stumpfarm, der magische Fisch aus dem Ulmener Maar, Kriegsgeschichten, magische Steine, die Heinzelmännchen und vieles mehr. Es sollen noch ein paar Audioaufnahmen entstehen, die dann auch den Familien oder in den Gemeinden präsentiert werden können. Unter anderem das GesundLand Vulkaneifel wird sich die Geschichten teilweise anschauen und überlegen, was noch auf zusätzliche Hinweistafeln gebracht werden könnte.
Maria Gillen hofft, dass die Storytelling-Tradition in Deutschland stärker wird, vielleicht „können die Kinder den Stolz auf ihre Heimat entwickeln und ein Archiv erstelllen, das sich in der Zukunft ausbaut (wie in Irland: duchas.ie)!“ Am nächsten Treffen von FEST (Federation of European Storytelling) in Edinburgh wird Maria Irland wieder präsentieren und sie würde gerne einmal einen deutschen Storyteller mit deutschen Geschichten dort treffen. „Unsere Geschichten sind unsere Tradition, unsere kulturelles Erbe.“
Erasmus-Beauftragte Diana Grogan-Schomers wünscht sich, dass die Kontakte zwischen Irland und dem TMG noch intensiviert werden können und hat mit Maria Gillen schon Ideen für nächstes Schuljahr – vielleicht kann eine Gruppe von hier zum Storytelling nach Cork und dort irische SchülerInnen treffen? „Durch die Medien ist unsere Welt voller Bilder, aber Storytelling lässt die inneren Bilder aufleben – das tut uns allen gut!“, sagt Diana Grogan-Schomers.
Und hier gibt´s eine Hörprobe: