Zweite Fremdsprache ab Klasse 6
Ab der 6. Klasse lernen die Schülerinnen und Schüler die zweite Fremdsprache. Sie haben die Wahl zwischen Latein und Französisch.
Im Folgenden geben wir Ihnen einige Informationen zu den beiden Sprachen. Vor der Wahl der 2. Fremdsprache findet ein Informationsabend für die Eltern statt. Auch die Schülerinnen und Schüler erhalten vor der Entscheidung einen kleinen Einblick in den Französisch- und Lateinunterricht.
Wahl der 2. Fremdsprache – Informationen zum Fach Französisch
Nicht nur in Frankreich, sondern auch in Luxemburg, Belgien und der Schweiz wird Französisch gesprochen. Aber auch über Europa hinaus hat die französische Sprache einen hohen Stellenwert, als Muttersprache oder Verkehrssprache wird sie in Kanada, in vielen Ländern Afrikas sowie in der Karibik verwendet. In über 30 Staaten ist Französisch Amtssprache, in fast allen internationalen Organisationen dient Französisch als Arbeitssprache. Nach Englisch ist Französisch die meistgelernte Fremdsprache in Europa.
Frankreich ist Deutschlands direkter Nachbar und wichtigster europäischer Partner in Politik und Wirtschaft. Durch die Zusammenarbeit von deutschen und französischen Unternehmen sowie die Ansiedlung von Firmen im jeweiligen Nachbarland sind Hunderttausende von Arbeitsplätzen in Deutschland direkt vom Handel mit Frankreich abhängig. Sprachkenntnisse stellen in diesem Zusammenhang eine wesentliche Zusatzqualifikation für viele Berufe dar. Berufsaussichten und Karrieremöglichkeiten werden durch Fremdsprachenkenntnisse bzw. Mehrsprachigkeit in erheblichem Maße gefördert. Dies gilt auch ganz besonders für den Arbeitsmarkt im benachbarten Luxemburg.
Auch in anderen Bereichen gibt es zwischen Deutschland und Frankreich enge Verbindungen. Tausende von Schulen und Städten pflegen Partnerschaften, Universitäten sind durch Austauschprogramme verbunden und auch in touristischer Hinsicht ist Frankreich für viele Deutsche äußerst attraktiv. Sprachkenntnisse bieten die Möglichkeit, solche Angebote gewinnbringend zu nutzen. Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass viele Studiengänge an deutschen Universitäten Kenntnisse in mehreren modernen Fremdsprachen – und nicht nur im Englischen – voraussetzen.
Die Lernmethoden in Bezug auf die französische Sprache sind vergleichbar mit denen, die auch im Englischunterricht Anwendung finden. Die Schülerinnen und Schüler imitieren zunächst das Lehrervorbild, sie beschäftigen sich bei der Arbeit mit ihren Lernmaterialien mit dem Wortschatz und der Grammatik des Französischen und werden schon von Beginn des Lernprozesses an befähigt, in Alltagsituationen die Fremdsprache aktiv anzuwenden. Durch die Arbeit mit landeskundlichen Texten lernen sie die Kultur Frankreichs kennen und sind in der Oberstufe in der Lage, sich mit französischer Literatur in der Originalsprache auseinanderzusetzen.
Das interkulturelle Lernen wird am Thomas-Morus-Gymnasium insbesondere auch dadurch gefördert, dass die Schülerinnen und Schüler in vielfältiger Weise Gelegenheit erhalten, Frankreich kennenzulernen und in direkten Kontakt zu Franzosen zu treten. Dies geschieht durch schriftliche Kontakte, durch Studienfahrten und Exkursionen (z.B. nach Metz oder Paris) und durch Teilnahme an Schüleraustauschmaßnahmen mit unseren Partnerschulen in Epinal und Dijon. Darüber hinaus können auf allen sprachlichen Niveaustufen weltweit anerkannte Sprachzertifikate (DELF) erworben werden.
Wahl der 2. Fremdsprache – Informationen zum Fach Latein
Latein ist eine alte Sprache und es ist eine Basissprache Europas. Ziel des Lateinunterrichtes ist es nicht, auf Lateinisch zu kommunizieren, also mit anderen Latein zu sprechen, sondern beim Erlernen des Lateinischen über Sprache/n zu reflektieren und anhand lateinischer Texte das geistige Fundament Europas an seinen Wurzeln aufzuspüren und die daraus im Lauf der Geschichte bis heute entwickelte geistige Kultur zu verstehen.
Über Jahrtausende hinweg hat Latein in Europa eine zentrale Rolle gespielt. Alle romanischen Sprachen, aber auch das Englische und das Deutsche leiten einen Großteil ihres Wortschatzes aus dem Lateinischen ab. Die meiste wissenschaftliche Literatur wurde bis zum 18. Jahrhundert auf Lateinisch verfasst. Immer noch sind lateinische Redensarten populär, etwa: Carpe diem! Nutze den Tag! Es macht viel Sinn, dieses europäische Erbe kennenzulernen. Aber was genau lernt man im Lateinunterricht?
Die Inhalte entstammen der römischen Antike. Es geht um das Alltagsleben, um Politik und kriegerische Expansion, um Kunst, Mythen und Philosophie. Die Geschichte des ganzen römischen Imperiums rund um das Mittelmeer, aber natürlich auch unserer Region zwischen Trier und Köln ist unser Thema. Exkursionen zu Orten, an denen die römische Antike greifbar wird, z.B. der rekonstruierten Römervilla in Borg, gehören selbstverständlich zum Programm.
Anders als im Unterricht der modernen Fremdsprachen steht im Lateinunterricht das Übersetzen lateinischer Texte ins Deutsche im Mittelpunkt. Das Übersetzen schult in besonderer Weise Lesekompetenz und kritischen Umgang mit Sprache. Es lehrt genau hinzusehen und kommt analytisch begabten Kindern entgegen. Die intensive Beschäftigung mit Grammatik und Sprachgesetzen und der kontrastierende Vergleich mit dem Englischen, der ersten modernen Fremdsprache, die die Kinder kennengelernt haben, erweitern Sprachkompetenz und Ausdrucksfähigkeit in der deutschen Sprache. Der lateinische Grundwortschatz, den wir erwerben, erleichtert den Umgang mit Fremdwörtern und wissenschaftlichen Begriffen.
Da sich viele europäische Sprachen teilweise oder sogar hauptsächlich aus dem Lateinischen entwickelt haben, ist es nach dem Kennenlernen des Lateinischen einfacher, diese Sprachen zu erlernen.
Die Beschäftigung mit der alten Sprache Latein schult Konzentration und problemlösendes Denken und trainiert somit Fähigkeiten, die für alle anderen Fächer, insbesondere für die Naturwissenschaften wichtig sind. Darüber hinaus entwickelt sie Grundhaltungen wie Sorgfalt und Ausdauer.
Nicht nur deswegen sind Lateinkenntnisse immer noch Voraussetzung für eine Reihe von Studiengängen. Wer nach fünf Jahren erfolgreichem Lateinunterricht sein Latinum bereits an der Schule erworben hat, ist gut vorbereitet.