TMGler in der Welt
- TMG Blogger
- 3. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Nov.
Abitur am TMG - und dann? In unregelmäßigen Abständen stellen wir hier ehemalige Schülerinnen und Schüler vor. Sie erzählen uns, was sie machen oder wohin es sie "verschlagen" hat.
Heute: Romy Becker in Ruanda
Mein Freiwilligendienst in Ruanda
Hallo, ich bin Romy, ehemalige Schülerin des Thomas-Morus-Gymnasiums. Seit September 2025 mache ich für ein Jahr einen Freiwilligendienst in Ruanda, genauer gesagt in der Nähe von Muhanga, in einem kleinen Dorf namens Mushubati, in der Südprovinz des Landes. Nach langem Überlegen habe ich mich über die Organisation Sofia e.V. aus Trier für diesen Freiwilligendienst entschieden.

Ich arbeite hier an der École Notre Dame de Guadaloupe, einer von Schwestern geleiteten Grundschule. Ich wohne mit den Schwestern in einem Konvent und habe hier mein eigenes Zimmer. Mein Hauptaufgabenbereich liegt im Englischunterricht. Ich unterstütze die Lehrkräfte beim Unterrichten, helfe beim Korrigieren und gestalte kleine Lern- oder Spielstunden für die Kinder. In den Pausen spiele ich oft mit den Schülerinnen und Schülern. Manchmal zeigen sie mir neue Spiele, an anderen Tagen bringe ich ihnen welche aus Deutschland bei. Es ist immer wieder witzig und spannend, wie gut man sich auch ohne perfekte Sprachkenntnisse verstehen kann.
In meiner Zeit hier habe ich schon sehr viel über die ruandische Kultur und das Bildungssystem gelernt. Das Leben in der Community ist einfach, aber sehr herzlich. Ich nehme an den Gebeten und Mahlzeiten teil, helfe im Alltag mit und bekomme so einen intensiven Einblick in das alltägliche Leben hier. Besonders die Zusammenarbeit ist hier sehr wichtig, denn nur gemeinsam können die Menschen hier gut leben.
Am Anfang war die Umstellung gar nicht so einfach. Man muss auf den ein oder anderen Luxus verzichten, den man in Deutschland eigentlich als selbstverständlich betrachtet: warmes Wasser, oft auch fließendes Wasser, WLAN, Waschmaschinen usw. Mit der Zeit kommt man aber immer besser in den Alltag und die Routine hinein – man lernt, sich zu organisieren und selbständiger zu werden, auf Kinyarwanda zu sprechen (wobei mir vor allem die Kinder in der Schule dabei helfen), auf dem Markt oder mit den Motofahrern zu verhandeln und findet sich immer besser im Leben hier zurecht.
Bisher habe ich schon einiges unternommen: Das Genozid-Memorial in Kigali war sehr bewegend, der Kimironko-Markt ist der größte in ganz Ruanda und ein echtes Erlebnis, der King´s Palace im Süden war beeindruckend, und die Natur auf den vielen Busfahrten durch die „tausend Hügel Ruandas“ ist atemberaubend und noch vieles mehr. Besonders ist auch immer das Gefühl, abends durch Kigalis Straßen mit einem Moto zu fahren und die Lichtermeere über den Hügeln zu sehen – einfach unbeschreiblich.
Ich freue mich sehr, ab und zu vom Leben und Arbeiten hier berichten zu dürfen und so ein kleines Stück Ruanda ans TMG zurückzubringen!
Viele Grüße aus Ruanda
Romy



